Im Jahr 2009 fragte die TU Delft, ob wir ein Peer-Review-Tool, das sie selbst entwickelt hatten, auch mit Scorion umsetzen könnten. Mit einigen Anpassungen war das möglich. Die Plattform begann zu wachsen. Immer mehr prüfungsähnliche Prozesse, die in der Praxis stattfinden, konnten unterstützt werden.

Das Problem an der TU Delft war, dass Projektteams zunehmend an Projekten arbeiteten, die außerhalb des Sichtfeldes der Lehrenden lagen. Trotzdem wollte man gerne ein Bild davon bekommen, wie sich die Studierenden entwickeln. Dafür wurde das Peer-Review eingesetzt.

In derselben Zeit besuchten wir mit Scorion mehrere Hochschulen. Wir zeigten, dass wir eine Assessment-Plattform entwickelt hatten, mit der man recht einfach die Entwicklung von Studierenden sichtbar machen konnte – sowohl für die Studierenden selbst als auch für ihre Begleitpersonen. Aus der Umfragewelt brachten wir das Wissen mit, wie man gute Fragebögen erstellt, und aus der Bildungsdidaktik wussten wir, wie man diese nicht als einzelne Befragungen nutzt, sondern sinnvoll mit einem Portfolio verknüpft.

Anstatt nur Dokumente oder Abschlussnoten im Portfolio zu speichern, konnten wir auch Daten aus ausgefüllten Beurteilungsformularen sichern und in einem Dashboard darstellen. Das war der Kern von Scorion.

Die meisten Hochschulen, bei denen wir eine Demo gaben, waren jedoch nicht überzeugt. Zu viel Aufwand. Und es bedeutete, dass man sich zuerst ernsthaft Gedanken über das Curriculum machen musste.

Aber das Scorion-Team ließ nicht locker. Wir wussten einfach, dass das eine gute Idee war. Zum Glück kamen wir mit einem medizinischen Studiengang an einer Universität in Kontakt. Und es stellte sich heraus, dass es einen Begriff für das gab, was wir machten: programmatisches Prüfen. Die kontinuierliche Erfassung von wertvollen Lernsituationen.

Das Isala-Krankenhaus in Zwolle fragte, ob man Scorion auch gemeinsam mit dem UMCG in Groningen nutzen könne. Sie arbeiteten bereits mit unseren Umfrage-Tools, fragten sich aber nun, ob man die Praktikumshefte aus der Medizinerausbildung nicht auch digitalisieren könnte.